Was bedeutet Staubklasse H?
Filter und Absauganlagen sind in Staubklassen eingeteilt und dienen dem besseren Arbeitsschutz. Sie berücksichtigen den bevorzugten Abscheidegrad, der erreicht werden soll, und die Art der Stäube, die zu entfernen sind. Filter der Staubklasse H sind besonders effektiv bei sehr kleinen Partikeln wie gefährlichen Stäuben. Die Staubklassen sind in drei Gruppen unterteilt: L, M und H. Für die Filterstaubklassen definiert L grobkörnig, M etwas feineren und H den feinsten Staub, während die Staubklassen den Einsatz der Anlagen regeln.
Staubklassenübersicht
Staubklasse von Filter- und Absauganlagen |
Einzusetzen bei |
Einsatz |
L – leicht gefährliche Stäube |
üblichen Hausstaub, Sand, Gips, Kalk, sowie allergieauslösende Stoffe wie Milbenkot und Pollen |
Haushalt |
M – mittel gefährliche Stäube |
Holzstäube, Lackpartikeln und unterschiedlichen Metallstäuben |
Kleinere Betriebe, für höhere Kontrolle und Transparenz |
H – hoch gefährliche Stäube |
Geeignet für stark gesundheitsgefährliche und krebserregende Stoffe wie Schimmelsporen, Bleistaub, Mineralfasern |
Unternehmen mit gefährlichen Stoffen, extrem gute Filterung, höchster Schutz |
Anlagen der Staubklasse H müssen vom Betreiber regelmäßig einmal im Jahr gewartet und überprüft werden, um die gesetzlich vorgeschriebenen Arbeitsplatzgrenzwerte (AGW) nicht zu überschreiten. Bei den gefährlicheren Stäuben ist zum Schutz der Mitarbeiter außerdem auf die Messung der Luftgeschwindigkeit in Erfassungselementen, Schläuchen und Rohren sowie auf eine staubreduzierte (Klasse M) bzw. staubfreie (Klasse H) Filterentsorgung zu achten.
Asbeststäube dürfen nur mit Sicherheitssaugern aufgenommen werden, die der Staubklasse H entsprechen. In Deutschland müssen diese zusätzlich den Anforderungen nach TRGS 519 Nr. 7.2 Abs. 6 erfüllen. Für explosive und brennbare Stäube gemäß den ATEX-Richtlinien kommen spezielle Sauger zum Einsatz, die extra dafür zugelassen sind. Bei nicht krebserregenden Stäuben mit AGW-Werten > 1,0 mg/m³ oder entzündlichen Stäuben für Anwendungen in der ATEX-Zone 22 können die Klassen L und M eingesetzt werden.
Generell zu beachten
Ein großer Teil der Gefahr geht von nicht erfassten Partikeln an der Entstehungsstelle aus. Wenn nur 80 % am Entstehungsort erfasst werden, ist die Regulierung des Abscheidegrades nicht zielführend. Wichtig ist die richtige Zuführung von Zu- und Abluft mithilfe von Raumluftmaßnahmen, um eine ausreichende Frischluftzufuhr sicherzustellen. Dabei sind Verwirbelungen zu berücksichtigen.
Seit 1998 gilt die internationale Norm DIN EN 60335-2-69 als Bewertungsgrundlage für staubbeseitigende Maschinen (SBM) in industrieller Nutzung. Sie definiert die bestimmungsgemäße Eignung der Geräte und klassifiziert nach den verschiedenen Prüfgrundlagen. Mit der neuen Gefahrstoffverordnung wurden die Werte der „Maximalen Arbeitsplatz-Konzentration“ (MAK) durch die AGW-Werte ausgetauscht. Die DIN EN 60335-2-69 unterscheidet zwischen trockenen, gesundheitsgefährlichen und brennbaren Stäube und bewertet anhand der Zuordnung. Für eine Anlagenzertifizierung gelten die Richtlinien an raumlufttechnische Anlagen (RLT) vom Juli 2011.
Die Staubklasse H nach DIN EN 60335-2-69 als Filterklasse ist nicht vergleichbar mit den allgemein bekannten Filterklassen nach DIN EN1822. Die erwähnten Normen stützen sich auf verschiedene Mess- und Prüfvorschriften, die mit unterschiedlichen Prüfaerosolen, Messverfahren und Partikelgrößen arbeiten. So ist es möglich, dass ein Filter nach DIN EN1822-E10 bei Messungen den Anforderungen einer Abscheidung nach Staubklasse H erfüllt. Das ist darauf zurückzuführen, dass der angegebene Durchlassgrad von 0,005% nichts mit dem Abscheidegrad 99,995% der Filterklasse H14 (nach EN1822) zu tun hat.
Bei EN1822 kommen Prüfaerosole mit Partikelverteilungen von 0,1-0,3µm zum Einsatz, die bei Filterklasse H13 zu 99,95% bzw. bei H14 zu 99,995% abgeschieden werden. Filter werden zu 100% geprüft. Momentan ist keine Prüfnorm mit Partikelmessungen kleiner als 0,1µm verfügbar. Es ist davon auszugehen, dass kleinere Partikel nicht einfach durch das Filtermaterial wandern, sondern von der Massenanziehungskraft des Filtergitters angezogen werden. Die von TBH eingesetzten Partikelfilter nach EN1822 mit einem Abscheidegrad von H13 sind der beste Schutz vor Partikeln jeglicher Art und übertreffen sogar die Anforderungen aus DIN EN ISO 15012-1.
Staub-Konzentrationen
Staub-Konzentration |
EN 60335-2-69, IEC 335-2-69 |
||
AGW-Wert seit 2005 |
MAK-Wert bis 2005 |
Staubklasse |
max. Durchlassgrad |
Stäube AGW > 1mg/m³ |
Stäube MAK > 1mg/m³ |
L |
1% |
Stäube und Holzstaub AGW > 0,1 mg/m³ |
Stäube und Holzstaub MAK > 0,1 mg/m³ |
M |
0,1% |
Krebserzeugende Stäube AGW < 0,1 mg/m³ |
Krebserzeugende Stäube MAK < 0,1 mg/m³ |
H |
0,005% |
Besonders krebserzeugende Stäube AGW < 0,1 mg/m³ |
Besonders krebserzeugende Stäube MAK < 0,1 mg/m³ |
H + Eignung |
0,005% |
Tabelle gültiger Normen
Vergleich der Filterabscheideklassen nach den verschiedenen gültigen Normen. (Klicken Sie zum Vergrößern auf das Bild)
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